Beethovens Welt

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«Mozarts Geist aus Haydns Händen»

Ludwig van Beethoven wurde in Bonn in eine Musikerfamilie geboren, spielte schon in jungen Jahren in der kurfürstlichen Hofkapelle – und war äußerst begabt.

Und so kam es, dass er nach Wien geschickt wurde, um dort «Mozarts Geist aus Haydns Händen» zu empfangen – so der Wunsch seines Bonner Mäzens Graf Waldstein.

Reise nach Wien

Nach einer anstrengenden Fahrt von etwa 10 Tagen traf er müde, aber voller Hoffnungen in der österreichischen Metropole ein. Es war ein One-Way-Ticket, denn in das Rheinland sollte er nicht mehr zurückkehren, da damals vom Westen her die Revolution übergriff: Französische Truppen lösten in Bonn die kurfürstlichen Soldaten ab.

Beethoven ging also einer ungewissen Zukunft entgegen. Und obwohl er seine Heimat oft vermisste, musste er feststellen, dass Wien das bessere Pflaster für seine Kunst ist.

«...die Stelle eines der größten Tonkünstler...»

Mozart – Haydn – Beethoven

Allerdings kam es nicht wirklich zum ausgiebigen Unterricht bei Haydn:

Dieser war mittlerweile ein alter Mann und zu sehr mit seinen Aufträgen aus England beschäftigt, um sich intensiv um seinen Schüler zu kümmern – den er jedoch sehr lobte:

«Kenner und Nicht-Kenner müssen aus gegenwärtigen Stücken unpartheyisch eingestehen, daß Beethoven mit der Zeit die Stelle eines der größten Tonkünstler in Europa vertreten werde, und ich werde stolz seyn, mich seinen Meister nennen zu können; nur wünsche ich, daß er noch eine geraume Zeit bey mir verbleiben dürfe.»

Ein spezieller Charakter

Beethoven blieb nichts anderes übrig, als sich neue Förderer zu suchen. Und es gelang ihm – auch wenn ihn viele aufgrund seines schwierigen Charakters als nicht gerade angenehmen Zeitgenossen betrachteten, darunter Johann Wolfgang von Goethe:

«Sein Talent hat mich in Erstaunen gesetzt; allein er ist leider eine ganz ungebändigte Persönlichkeit, die zwar gar nicht unrecht hat, wenn sie die Welt detestabel findet, aber sie freylich dadurch weder für sich noch andere genußreicher macht. Sehr zu entschuldigen ist er hingegen und sehr zu bedauern, da ihn sein Gehör verläßt, was vielleicht dem musikalischen Theil seines Wesens weniger als dem geselligen schadet. Er, der ohnehin lakonischer Natur ist, wird es nun doppelt durch diesen Mangel.»

Denn Beethoven war sehr eigensinnig sowie aufbrausend und hatte zahlreiche Macken.

Kein Liebesglück?

Möglich, dass er deshalb auf ein persönliches Liebesglück verzichten musste!

Im Laufe seines Lebens schwärmten zwar viele Frauen von ihm und auch er war ständig verliebt – blieb aber unverheiratet und stellte irgendwann resigniert fest, dass ihm kein irdisches Glück vergönnt sein würde.

Notiz aus dem Tagebuch Beethovens von 1812:

«Ergebenheit, innigste Ergebenheit in dein Schicksal, nur diese kann dir die Opfer  –  zu dem Dienstgeschäft geben – o harter Kampf! Alles anwenden was noch zu thun ist, um das Nöthige zu der weiten Reise zu entwerfen – alles mußt du finden, was dein seligster Wunsch gewährt, so mußt du es doch abtrotzen – absolut die stete Gesinnung beobachten. Du darfst nicht Mensch seyn, für dich nicht, nur für andre; für dich gibt‘s kein Glück mehr als in dir selbst, in deiner Kunst – o Gott! gib mir Kraft, mich zu besiegen, mich darf ja nichts an das Leben fesseln.»

Grosse Nachwirkung...

Wie viele andere liest sich Beethovens Künstlerbiographie oft wie ein Roman. Doch ähnlich wie bei Mozart haben dazu wohlwollende Freunde oder solche, die meinten, einen Einblick zu haben, blumige Geschichten oder Anekdoten eingefügt, die heute nicht mehr nachprüfbar sind und die das Bild in eine ganz bestimmte Richtung lenken wollen. Fest steht aber, dass Beethoven mit seinen Werken Maßstäbe setzte, was ihm wahrscheinlich sogar bewusst war.

...und stets aktuell

Beethoven ist jedenfalls bis heute noch so modern, dass er in einem gerade aktuellen Projekt in die Gegenwart katapultiert wird, einem virtuellen Rap Battle mit dem Namen «BEETHOVEN // OPUS 360».

Beethoven-Werke

Finden Sie hier Informationen zu den bei der Zuger Sinfonietta gespielten Werken von Mozart:

«Eine kleine Nachtmusik»