Jaques Ibert (1890-1862): Trois pièces brèves
Gewinner von diversen Kompositionspreisen
Er galt als Freigeist, stammte wie Debussy aus Frankreich und wurde 1919 ebenfalls Träger des begehrten Komponistenpreises Prix de Rome. Schon vor dem Ersten Weltkrieg wurde er am Pariser Conservatoire mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und entwickelte einen eher eklektischen Stil. Dieser zeigte sich in Form, Harmonik und Melodik traditionell bis vorsichtig modern, suchte dabei aber stets den „Ausdruck eines inneren Abenteuers“, wie es der Komponist selbst ausdrückte. Jacques Ibert studierte von 1910 bis 1914 am Pariser Konservatorium unter anderem bei den bekannten Pianisten Gabriel Fauré, Émile Pessard, Paul Vidal und André Gedalge.
Iberts vielfältige Kompositionen
Während des Studiums arbeitete er als Klavierimprovisator bei Stummfilmaufführungen und war vor und nach dem Zweiten Weltkrieg Direktor der französischen Akademie in Rom. Im Paris der frühen 1930er-Jahre traf er sich im Salon der niederländischen Komponistin Rosy Wertheim regelmässig mit bekannten Komponisten wie Barraine, Honegger, Messiaen und Milhaud. Wie viele seiner französischen Kollegen vermied auch Ibert die radikalen Experimente deutscher Komponisten mit der Atonalität. Er schuf erfolgreiche Werke mit eleganter, mitunter etwas glatt wirkenden Virtuosität, in allen grossen Genres – Oper, Sinfonik und Kammermusik. So wurde zum Beispiel seine Oper „Angélique“ von 1926 mit ihrem typisch französischen Esprit als ebenbürtig mit Jacques Offenbach gewürdigt. Als Filmkomponist schuf er auch Soundtracks für viele französische Filme. Im Austausch mit Darius Milhaud lernte Ibert auch die interessanten Farbwerte Farbwerte der Polytonalität schätzen, also das gleichzeitige Spiel in mehreren Tonarten.
Seine stilistisch keiner eindeutigen Richtung zugehörigen Werke waren vor allem in der Frühzeit angelehnt an die Groupe des Six, waren aber auch beeinflusst durch den Impressionismus sowie den Neoklassizismus eines Igor Strawinsky. Auf der Suche nach neuen Ausdruckformen besann sich auch Ibert dem Zeitgeist der westlichen Welt entsprechend im Zuge des turbulenten Jahrtausendwechsels und des Ersten Weltkriegs auf Einfachheit, klare Linien und strukturelle Formen.
Charakteristiken des Bläserquintetts
So war es nur natürlich, dass er sich 1930 – zumindest einmalig – dem klassischen Genre des Bläserquintetts zuwandte. Es entstand eines seiner beliebtesten Kammermusikwerke: Trois Pièces Brèves. Das charmante Quintett zeigt in drei Sätzen und der Besetzung mit fünf Bläsern (Flöte, Klarinette, Oboe, Horn und Fagott) grenzenlose Farben in einfachen Kombinationen mit grossem Unterhaltungswert. Nach der eingängigen Einleitungsfanfare, überrascht der zweite Satz mit seiner abwechslungsreichen Farbigkeit und im Finale vereinen sich alle fünf Instrumente mit grosser Klangfülle und Reminiszenzen an gute altmodische Tanzsaalmusik der 1930er-Jahre. Lassen Sie sich vom Meisterwerk in Originalbesetzung mitreissen und verzaubern!