Unbekannt – zugeschrieben Michael Kirsten (1682–1742): Partie a tre

Die  Partie a tre ist in einer Suitenform gehalten. Suiten wurden in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts auch als Partita bzw. Partie (französisch) bezeichnet. Unsere Partie von Kirsten besteht aus einem eröffnenden Praeludium, dem anschliessend Tanzsätze folgen:

I. Praeludium. Adagio – Allegro

II. Allemande

III. Menuett

IV. Chaconne

V. Gigue

Viola – ein zu wenig beachtetes Instrument!

Traditionellerweise besteht ein Streichtrio aus Violine, Viola und Violoncello. Die ungewohntere Besetzung Viola, Violoncello und Kontrabass ist aber nicht minder attraktiv.

 Die Viola gleicht in ihrer Form der Violine, ist aber etwas grösser und tiefer gestimmt. Ihr Klang ist wärmer. Im Orchester wird sie hauptsächlich in den Mittelstimmen eingesetzt.

Violine und Viola im Grössenvergleich

Mehr zu den Charakteristiken der Suitensätze

Im Folgenden stellen wir Ihnen die zwei ersten Sätze des Trios vor.

Praeludium

Oft wird in Partiten den Tanzsätzen ein Praeludium vorangestellt. Ein solches Praeludium hat entsprechend eröffnenden Charakter. Ihren Ursprung haben Praeludien als improvisierte Vorspiele,  die keine vorgeschriebene Form kannten. Weitere Schreibweisen für Praeludium sind.

Hörbeispiel: Die Bratschenstimme des Praeludiums unserer Partie a tre.

Allemande

Die Allemande ist ein Schreittanz, der geradtaktig ist und vor allem in Deutschland, Frankreich, Spanien, den Niederlanden und England im Barockzeitalter (mindestens seit dem 16. Jahrhundert) populär war. Vermutlich hat die Allemande ihren Ursprung in deutschen Volkstänzen. Die Allemande des Spätbarocks ist oft von einem kurzen Auftakt sowie 16tel-Bewegung geprägt. Die für eine solche schnelle Allemande typischen 16tel-Bewegungen sowie auch der kurze Auftakt sind in dieser Komposition  sehr exemplarisch zu hören.

Hörbeispiel: Bratschenstimme am Beginn der Allemande der Partie a tre

Ein Blick in die Partitur

Hier die Partie a tre für Sie mit Noten zum Mitverfolgen.